Standpunkt

Seit einigen Jahren bin ich politisch aktiv und noch viel länger bin ich ein politischer Mensch. Aufkeimende rechte Bewegungen, die Lähmung mit der die Politik unter schwarz-rot auf den Klimawandel reagierte oder die Vereinfachung hochkomplexer Themen in schwarz oder weiß – all diese Dinge haben mich damals motiviert, selbst politisch aktiv zu werden.

Unten finden Sie einige ausgewählte Inhalte, zum grünen Regierungsprogramm 2023 in Hessen geht es hier entlang: https://landtagswahl.gruene-hessen.de/wahl-programm/

Nachhaltig Wirtschaften

Es ist kein Geheimnis, dass unsere herkömmliche Art des Wirtschaftens unübersehbare Probleme mit sich bringt. Nicht nur mit den verheerenden Effekten auf die Umwelt, sondern eben auch durch die Konzentration von Marktmacht auf Großkonzerne oder die Ausbeutung des globalen Südens. Zugleich steht das Wirtschaftsland Hessen vor großen Herausforderungen –  in Folge der notwendigen ökologischen Transformation, den Auswirkungen des schrecklichen Angriffskrieges gegen die Ukraine oder etwa dem wachsenden Fachkräftemangel in vielen Bereichen. Dabei ist eines unbestreitbar: Die Märkte der Zukunft sind klimaneutral – Unternehmen und ihre Beschäftigten haben das erkannt und sind bereit zum Aufbruch: Sie wollen Hessen zum ersten klimaneutralen Industriestandort machen.

Wir GRÜNE wollen eine Wirtschaft, die fair, ökologisch und nachhaltig ist. Wir wollen zum Nutzen Aller wirtschaften und dabei unsere Lebensgrundlagen erhalten. GRÜNE Wirtschaftspolitik erzeugt daher Wertschöpfung im eigentlichen Sinne, statt sich einseitig am Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zu orientieren. Für solche Konzepte möchte ich mich starkmachen! Hier findet ihr einige Themenbereiche, die darunter fallen.

Kreislaufwirtschaft – das Ende der Verschwendung

Unsere natürlichen Ressourcen sind begrenzt. Wir können es uns nicht erlauben, dass viele Produkte und Materialien nach kurzer Zeit zu Abfall werden. Wir Grüne setzen uns für eine echte Kreislaufwirtschaft ein: Eine Wirtschaft, in der Ressourcen- und Energiebedarf reduziert werden und Produkte möglichst lange Verwendung finden. Reparatur und Wiederverwendung der Materialien sind dabei zentrale Bestandteile und zwar entlang der gesamten Wertschöpfung – von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling. Eine wichtige Rolle kommt dabei der innovativen Sharing-Economy (z. B. Carsharing, Flohmarkt-Apps oder Reparatur-Cafés) zu, die eine geteilte Nutzung von Produkten ermöglicht.

Start-up Förderung: Hessen als Top-Standort

Hessen hat sich unter grüner Regierungsbeteiligung zu einem Top-Gründerland in Deutschland entwickelt. Nicht nur das in den letzten Jahren hat sich Hessen zum Top-Standort für Gründungen im Nachhaltigkeitssektor in Deutschland entwickelt. Innovative Startups in den Bereichen FinTech und Cybersecurity sind in der Rhein-Main Region fest verwurzelt. Darüber hinaus bilden unsere Top-Uni Standorte hoch qualifizierte Talente aus, die den Wirtschaftsstandort Hessen als Ganzes stärken. Diese Erfolge kommen nicht zufällig – unter grüner Regierungsbeteiligung haben wir den Zugang zu Kapital für Gründer*Innen deutlich erleichtert, hier gilt es in den kommenden Jahren dran zu bleiben und speziell Forschung u. Wissenschaft zu ermutigen, ihre Erkenntnisse in Gründungen umzusetzen. Auch in Zukunft wollen wir daran arbeiten, die Mittelvergabe geschlechtergerecht zu gestalten, bspw. indem wir bei der Vergabe von Landesmitteln auf eine paritätische Besetzung der Gutacher*innen setzen. Das Beispiel TechQuartier in Frankfurt zeigt dabei, wie die Politik Vernetzung und Innovation in der Start-Up Szene fördern kann.

Keine Energiewende ohne Handwerk

Handwerk und Mittelstand stellen einen Großteil aller hessischen Unternehmen und aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze. Das Handwerk ist gleichzeitig ein wichtiger Partner bei der Energiewende, denn kaum ein Wirtschaftszweig wird im gesamten Spektrum des Klimaschutzes so sehr gebraucht. Doch ausgerechnet hier mangelt es Nachwuchs, denn in den kommenden Jahren gehen zigtausende Meister*innen und Fachgesell*innen der Generation der Babyboomer in den Ruhestand und/oder geben ihre Betriebe aus Mangel an Nachfolger*innen auf. Hier muss die Politik weiter an Lösungen arbeiten, bspw. indem wir die Situation der Auszubildenden verbessern, die Repräsentation von Frauen in diesem Beruf fördern und Weiterbildungs-/Aufstiegschancen verbessern. Eine leichtere Ausbildungsanerkennung für ausländische Fachkräfte muss ebenso mitgedacht werden.

Die Digitalisierung ist ein Gewinn für einen modernen Staat, eine florierende Wirtschaft, neue Erkenntnisse der Wissenschaft und ein lebendiges digitales Miteinander. Der technologische Fortschritt der letzten Jahre erlaubt es uns bspw. Gebäude effizienter zu konstruieren, Verkehr intelligent zu steuern oder auch: Zu kommunizieren und zwar mit allen Teilen der Welt.

Die andere Seite der Medaille ist: Die Branche hat einen unglaublichen Ressourcen-/Energiehunger und nicht nur das – greift die Politik nicht regulierend ein, führt das zu ganz verschiedenen ungewollten Folgen. Hass & Hetze auf sozialen Plattformen, Konzentration von Macht bei wenigen Konzernen (Google, Facebook) oder eben auch Technologie und Digitalisierung als Mittel zur Totalüberwachung (China). Und mal eine ganz andere Richtung: Wie schaffen wir es eigentlich, dass mehr Frauen in die technischen Berufe gehen? Wie bauen wir Stereotype ab und erhöhen die Sichtbarkeit von weiblichen Vorbildern?

Sie sehen also das Thema Digitalisierung verändert alle Lebensbereiche und die Disruptionen sind hochkomplex. An dieser Stelle nur ein Beispiel aus Hessen: Mit dem DE-CIX haben wir einen der größten Interknotenpunkte der Welt (gemessen am Datendurchsatz) in Frankfurt – das macht unsere Region und speziell Südhessen zu einem hochattraktiven Standort für Rechenzentren. Das geht einher mit einer ganzen Reihe komplexer Fragen, nur ein Beispiel: Die Abwärme, die allein durch die Frankfurter Rechenzentren erzeugt wird, würde ausreichen, um die ganze Stadt (inkl. Büros & Wohnungen!) zu heizen – nur nutzbar ist sie momentan nicht, auch weil die notwendige Infrastruktur zum Wärmetransport fehlt.

Sie sehen also gerade in Hessen müssen wir uns fragen: Wie werden Rechenzentren nachhaltig? Wie gestalten wir digitale Infrastrukturen ressourcenschonend und klimaneutral? Woher kommt eigentlich die ganze (saubere!) Energie, wenn die Branche weiter dieses Wachstum hinlegt?

An diesen Fragen möchte ich arbeiten. Meinen beruflichen Hintergrund als Technologieberater sehe ich als Vorteil, um das große Bild zu sehen, aber auch weil ich verstehe, wie die Branche funktioniert. Dieses Wissen möchte ich für das Ziel einer nachhaltigen Digitalisierung einbringen.